Erziehung

Erziehung lässt sich nach pädagogischem Verständnis als ein von pädagogischen Fachkräften initiierter Prozess betrachten, der zum Ziel hat, die „Selbstbildungskräfte“ (König, 2010, S. 13) des Kindes mittels Anregungen zu stärken. Auch hier wird der Mensch als Ganzes in den Blick genommen, wobei die Erziehung von den Fragen: „Was ist der Mensch?“ (ebd.) und „Was soll er sein?“ (ebd.), bestimmt wird. Erziehung bedingt somit eine soziale Beziehung und hat die Aufgabe, die Handlungsfähigkeit des Menschen in seiner Umwelt zu stärken und gleichzeitig den Fortbestand und Fortschritt der Gesellschaft und Kultur zu gewährleisten.

In Abgrenzung zu Bildung und Lernen lässt sich sagen, dass Erziehung den Versuch darstellt, einem anderen Menschen etwas zu vermitteln, wobei dies nur dann gelingt, wenn es auf die Bereitschaft und Fähigkeit stößt, sich diesen Gegenstand der Vermittlung anzueignen. Diese aktive Aneignung beschreibt dabei den Bildungs- oder Lernprozess. Bildung bzw. Lernen und Erziehung bedingen sich somit gegenseitig. Erziehung stellt dabei die „Vermittlungstätigkeit“ (Liegle, 2014, S. 37) und Bildung und Lernen die „Aneignungstätigkeit“ (ebd.) dar.

 

Literatur:

König, Anke (2010): Interaktion als didaktisches Prinzip. Bildungsprozesse bewusst begleiten und gestalten, Troisdorf

Liegle, Ludwig (2014): Pädagogik der frühen Kindheit – Erziehung und Bildung, in: Braches-Chyrek, Rita et al. (Hg.): Handbuch Frühe Kindheit, Opladen, S. 25-39

 

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