Definition von Konzept und Konzeption
Wer nach geeigneter Literatur zum Thema Konzeption sucht, findet oftmals Begriffe wie „Konzept“ und „Konzeption“, die synonym nebeneinander auftreten und oft unterschiedlich beschrieben werden. Bernd Groot-Wilken (2009) definiert die Begriffe im Leitfaden für pädagogisches Handeln, indem er Dupuis zitiert. Dieser beschreibt ein Konzept als eine erste Fassung, eine grobe Beschreibung einer Idee. So kann das Konzept als Vorläufer der Konzeption verstanden werden, die in schriftlicher Form alle relevanten Aspekte darlegt, die eine Einrichtung betreffen. Eine Konzeption stellt höhere Ansprüche an seine Verfasser als ein Konzept, denn sie soll die gesamte pädagogische Arbeit in der Einrichtung fundiert und reflektiert darstellen. Dabei ist zu beachten, dass sich diese Darstellung an der Realität ausrichtet, die in der Kindertagesstätte gelebt wird und die sich aus dem prakischen und theoretischen Fachwissen des pädagogischen Personals speist. Die Konzeption bietet durch diese detaillierte Beschreibung einen guten Einblick in die Prozesse, das Denken und Handeln im pädagogischen Alltag der Einrichtung und welche Ziele sich die Mitarbeiter setzen. Sie ist somit fachlich fundierter als ein Konzept und verbindlicher. Demnach ist auch die Wirkung einer Konzeption nach innen sowie nach außen stärker (Groot-Wilken, 2009, S. 8). Auch wenn eine Konzeption einem ständigen Prozess unterliegt und allein aus Gründen der Qualitätsentwicklung niemals ganz „fertig“ sein kann, soll sie über den Stand des Konzepts, also des Entwurfs, hinaus gehen. Sie soll vielmehr „absichtsvoll, zielorientiert und fachlich begründet“ (ebda.) formuliert werden. Heisst es im Konzept etwa, dass die Selbstbildungsprozesse von Kindern unterstützt werden, muss die Konzeption schon genauer beschreiben, welches Handeln und welche Strategien daraus abgeleitet werden (Jacobs, 2009, S. 15). Schematisch können die einzelnen Schritte der Konzeptionsentwicklung so dargelegt werden:
Situationsanalyse (z.B. durch Umfrage in der Elternschaft und/oder Fragebogen/Abfrage im Team) >>
>> Festlegen von Zielen
>> Planen von Handlungen u. Maßnahmen
>> Umsetzung der vorgesehenen Schritte festlegen
>> Übernahme in Konzeption (Möller, 2007, S. 227)
Literatur
Groot-Wilken, B. (2009): Konzeptionsentwicklung in der KiTa. Freiburg: Herder.
Jacobs, D. (2009): Die Konzeptionswerkastatt in der Kita. Berlin: verlag das netz.
Möller, J-Ch. & Schlenther-Möller, E. (2007): Kita-Leitung. Leitfaden für Qualifizierung und Praxis. Berlin: Cornelsen Scriptor.