Entwicklung lässt sich entwicklungspsychologisch definieren als einen stetigen Wechselwirkungsprozess zwischen Individuum und seiner Umwelt, dessen Verlauf durch die aktive Mitgestaltung beider Seiten beeinflusst wird. In Hinblick auf das Individuum lässt sich zwischen der Ebene des Verhaltens und der Ebenen der neuronalen und genetischen Aktivität unterscheiden. Die Einflüsse von Seiten der Umwelt lassen sich differenzierter als soziale, kulturelle und physische Umwelteinflüsse betrachten. Das Entwicklungspotenzial eines Kindes ist somit abhängig von endogenen, also genetisch veranlagten, Dispositionen, sowie von exogenen Faktoren, also von außen stammenden Einwirkungen oder Möglichkeiten. Der Entwicklungsprozess wird durch individuelle Lernprozesse des Kindes vorangebracht. Die Entwicklung eines Kindes hängt zusammen mit Reifungsprozessen in vielen Teilbereichen, z.B. in der sprachlichen oder motorischen Entwicklung.
Literatur:
König, Anke (2010): Interaktion als didaktisches Prinzip. Bildungsprozesse bewusst begleiten und gestalten, Troisdorf
Petermann, Franz/ Niebank, Kay/ Scheithauer, Herbert (2004): Entwicklungswissenschaft. Entwicklungspsychologie – Genetik – Neuropsychologie, Berlin
Viernickel, Susanne/ Stenger, Ursula (2010): Didaktische Schlüssel in der Arbeit mit null- bis dreijährigen Kindern, in: Kasüschke, Dagmar (Hg.): Didaktik in der Pädagogik der Kindheit. Grundlagen der Frühpädagogik – Bd. 3, Kronach, S. 175-198